Villa d’Este

Die Villa d’Este ist ein Unikat unter den faszinierenden historischen Villen am Comer See. Sie wurde 1568 als Sommerresidenz des Kardinals Tolemo Gallio in Cernobbio errichtet. In ihrer langjährigen Geschichte haben zahlreiche Eigentümer sie nach und nach erweitert und mit neuen architektonischen und botanischen Schätzen bereichert. Der Park der Villa erstreckt sich auf 25 ha und ist ein wahrer Ausbund an Gartenkunst und -architektur: Viele Eigentümer drückten ihr im Laufe der Zeit ihren eigenen Stempel auf – so zeugen die zahlreichen Umbauten von einer außergewöhnlichen und komplexen Geschichte.

1815 wurde sie von Caroline von Braunschweig, Gemahlin des späteren Georg IV. von England, gekauft. Die Prinzessin bestückte sie mit Mobiliar und Kunstwerken und hielt dort luxuriöse Salons ab.
Die einzigartige, eindrucksvolle Panoramaallee geht auf den Zeitpunkt der Errichtung zurück; gesäumt von einem Wasserlauf mit Kaskaden führt sie zum Nymphäum; am anderen Ende der Allee ließ Markgraf Calderaia einen kleinen neoklassizistischen Tempel für die Marmorgruppe aus Herkules und Lichas errichten.
Um die Kriegszüge in Spanien zu feiern, ließ Vittoria Peluso im Jahre 1808 an den Hängen des felsigen Ausläufers hoch über dem Park eine Reihe von Türmen und Befestigungsanlagen bauen. Sie sind über kleine Übergänge und Brücken inmitten einer gewollt wilden Vegetation erreichbar. Caroline von Braunschweig verdanken wir den nachhaltigen Ruf des Ortes und die weitere Entwicklung des Parks im romantischen Sinne. Dem symmetrischen Garten aus dem 16. Jahrhunderts fügte der neue Stil Areale mit unberührter Natur hinzu. Hie und da wurden Skulpturen, Ruinen und Grotesken aufgestellt.
Eine neue Blütezeit erlebte die Villa ab 1868 durch Maria Feodorowa, Zarin von Russland, die dort prunkvolle Abendempfänge mit märchenhafter Festbeleuchtung und Feuerwerken veranstaltete.
1873 wurde die Villa d’Este in ein internationales Luxushotel umgewandelt. So gelang es, die Faszination der Einrichtung aus der damaligen Epoche zu bewahren, die sie heute noch zum bevorzugten Ziel von Politikern, Bankiers und Industriellen macht. Zur Schönheit des Ortes trägt auch der kostbare italienische Garten bei.
Über all diese Veränderungen wacht seit über 500 Jahren eine große Platane. Im Laufe der Jahrhunderte genossen hunderte Besucher, darunter Königinnen, Kaiser, Kardinäle, Unternehmer und Staatschefs – wie wir heute – ihren kühlen Schatten.

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