Como-Brunate Seilbahn

Die Standseilbahn, die Como mit Brunate verbindet, ist einzigartig in Europa. Sie gibt dem Reisenden die Möglichkeit, in einem kurzen Moment vom Ufer des Comer Sees auf den Balkon der Alpen zu gelangen. Die am 11. November 1894 eröffnete Bahn durchquert ganz geradeaus eine Strecke über einen Abhang, dessen höchstes Gefälle 55% betrifft; und zwar auf einer 1480meterlangen Schiene in der kurzen Zeit von sechs Minuten und dreißig Sekunden. Es ist ein öffentliches Verkehrsmittel, das es ermöglicht, in spektakulärer Weise große Höhenunterschiede zu überwinden. So ist die Standseilbahn eines der Symbole, die am besten den Traum des auf die Wirtschaft und Technologie gegründeten Fortschritts des neunzehnten Jahrhunderts darstellt. Auch die Standseilbahn, die Como mit Brunate verbindet, ist keine Ausnahme, denn sie wurde sofort zum Symbol der Entwicklung der öffentlichen Verkehrsmittel dieser Zeit; ein Projekt, das im Einklang mit der geografischen Lage Comos, eine natürliche Verbindung zwischen Italien und Europa darstellt. In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhundert beginnen nämlich die Verbindungen auf dem Comer See mit einer Flotte aus Motorbooten, während in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts der Eisenbahntunnel des Gotthards zu Ende gebracht wird. Como und seine Dörfer am See werden so mit Mailand und Luzern verbunden, was die Aristokratie der Reisenden und den aufkommenden Tourismus glücklich machte.

Die Oper, die die außerordentliche industrielle Entwicklung dieser Epoche deutlich macht, ist ohne Zweifel der „Ballo Excelsior“, deren Erstaufführung am 11. Januar 1811 an der Mailänder Scala stattfand. Die Darstellung zeigt die Ende des neunzehnten Jahrhundert dominierende Überzeugung des Triumphes der Wissenschaft. Neben der Allegorie des Sieges von Licht und Zivilisation gegen den Obskurantismus, den Feind des Fortschritts, finden wir auch Bilder die, die großen Werke und Erfindungen jener Zeit darstellen: wie zum Beispiel das Motorboot und die Batterie von Alexander Volta, das Funkgerät, die Glühbirne von Thomas Edison, den Suezkanal und das Dampfschiff. Und auch die Standseilbahn Como-Brunate wird bis 1911 durch Dampf angetrieben, danach begann die Ära des elektrischen Stroms. Seit dieser Zeit ist die Anlage ständig renoviert worden, damit sie den strengsten Sicherheitsvorkehrungen entspricht.
Warum sollte man nach Brunate fahren? Neben dem Zauber der Seilbahnfahrt sollte man wissen, dass Brunate ein unglaublich faszinierendes Panorama des Comer Sees und eine wunderbare Sicht über die Alpen bietet. Von Brunate aus kann man zahlreiche touristische Wanderwege finden, wie den zu San Maurizio, wo 1927 der Volta Leuchtturm errichtet wurde, der aufgrund des Ausblicks auf die Alpen und den Monte Rosa ein beeindruckender Ort ist.

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